Die beiden Sinnfluencer Michael und Silvia Kann-Staudt setzen sich für die Zukunft ihrer nordhessischen Heimat ein.
Uns liegt die Region besonders am Herzen
Silvia Kann-Staudt liebt Herausforderungen. Seit 25 Jahren ist sie in der bdks – Baunataler Diakonie Kassel tätig. Als Geschäftsführerin verantwortet sie ein Team von 50 Mitarbeitern: „Corona war sicher die größte Herausforderung in unserer diakonischen Einrichtung in den letzten Jahren. Vor allem, wenn man an die etwa 1.000 Menschen in den Wohneinrichtungen und an etwa 1400 Arbeitsplätzen in den Werkstätten denkt.“
Für ihr ganzes Team war die Pandemie eine echte Mamutaufgabe. Gerade zu Beginn der Pandemie war die Verunsicherung und die Sorge vor Ansteckung um die vulnerablen Gruppen sehr groß. „Ich liebe es neue Projekte anzustoßen, Menschen mit und ohne Handicap einen inklusiven Arbeitsplatz anzubieten und Menschen zu qualifizieren.“
Wenn Diakonie und Wirtschaft ein starkes Projekt gemeinsam umsetzen
Mit einem gewissen Stolz berichtet sie von ihrem Projekt, einen Küchengarten im Kloster Haydau bei Melsungen einzurichten. „Diese Initiative, die wir in Kooperation mit dem Pharmakonzern B. Braun gestartet haben, hat Menschen mit Handicap nicht nur einen Arbeitsplatz geschenkt. Sie haben auch eine hohe Sinnhaftigkeit erlebt.“
Seit 2014 werden im nordhessischen Küchengarten auch 30 verschiedene Tomatensorten und regionales Gemüse angebaut, die in die Werkskantinen des mittelständischen Unternehmens frisch geliefert werden. Zudem gibt es auch ein Hühnermobil mit 200 Hennen, die Bio-Eier legen.
Silvia ist seit 1999 mit Michael Kann verheiratet, das Paar lebt in Falkenberg, einem Ortsteil von Homberg/Efze. Gemeinsam haben sie eine Patchwork-Familie mit zwei Töchtern, einem Sohn und fünf Enkeln. „An Michael hat mich die Abenteuerlust fasziniert. Er hat die Gabe, Menschen so zu nehmen, wie sie wirklich sind – ohne zu fragen, was man kann und was man ist.“
Damit sich Natur wieder entfalten kann
Dipl.-Ing. Michael Kann leitet seit 2006 das Planungsbüro „wertschöpfung“ in Borken und engagiert sich für die Landschaftsplanung in Nordhessen. Als Diplom Ingenieur hat er einen Teil der ehemaligen Industrielandschaft zu einem Naherholungsgebiet umgewandelt. „Besonders der Rückbau der einstigen Braunkohle-Abbaugebiete hat mir sehr viel Spaß gemacht. Mir war es wichtig, die alten Brachen in einen Zustand zu bringen, in dem sich die Natur wieder entfalten kann.“
Zu seinen Projekten gehört auch das Borkener Seenland, das jährlich von Tausenden von Touristen und Einheimischen genutzt wird: „Die Renaturierung trägt meine Handschrift. Nach dem Unglück der Grube Stolzenbach 1988 musste die Region zuerst das Trauma mit 51 Toten überwinden.“
Michael Kann hat auch zwei Renaturierungen der Schwalm Aue geplant und begleitet. „Wenn Natur wieder das Land in Besitz nimmt, vor allem die Gewässer, bin ich glücklich.“ Der heute 65jährige möchte in seinem nächsten Lebensabschnitt gerne ein Vermittler zwischen Politik, Verwaltung und Natur sein. „Die Natur hat leider keine Lobby – das habe ich 30 Jahre ganz praktisch erlebt. Ich freue mich über die verschiedenen Naturschutzschutzbewegungen – da kann ich sehr viel Wissen an die nächste Generation weitergeben.“
Regional Führungskräfte unterstützen
Michael und Silvia Kann-Staudt setzen sich für die Zukunft ihrer nordhessischen Heimat ein. Die Zukunftsmanufaktur ist ein Projekt, dass sie gemeinsam mit anderen Führungskräften tatkräftig unterstützen.
Auch Silvia hat konkrete Pläne für die Zukunft: „Ich möchte gerne mit meiner beruflichen Erfahrung Führungskräfte begleiten, um starke, kompetente Führungspersönlichkeiten aufzubauen, damit neue lohnenswerte Projekte entstehen und weiterentwickelt werden können.“ Auch im Coaching spürt man ihre österreichische DNA. Die Großmutter hat ihr eine starke Leidenschaft für die schönen Dinge des Lebens vermittelt. „Besonders für die Architektur und die historischen Gebäude. Der Wiener Schmäh und das Opulente liegen bei uns in der Familie.“
Mit einem Augenzwinkern berichtet sie von ihren Besuchen als kleines Mädchen in Schloss Schönbrunn: „Meine Oma ist gerne mit mir dorthin gegangen. Sie hat mir die Geschichten so bildhaft erzählt, dass ich dachte Kaiserin kommt gleich aus dem Gebäude.“ Vielleicht ist dies auch der Grund, dass sie in der Familie bis heute den Spitznamen „Sissi“ trägt.