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Angela und Philipp Pfeiffer

Uns reizt es, Neuland zu betreten

Seit knapp zwei Jahren leben Angela und Philipp Pfeiffer dort, wo viele Menschen Urlaub machen: Im Hochschwarzwald. Tannen und See-Idylle sind für die beiden Globetrotter mehr Anker als Zerstreuung. Sie lieben es, neue Sprachen und neue Kulturen zu entdecken.

„Mich reizt die arabische Kultur“, betont die 57jährige Angela und berichtet von ihrer gemeinsamen Reise durch das Westjordanland und entlang des Gaza Streifens. „Ich will wissen, wie die Menschen dort leben. Mich interessieren diese Stätten Jesu genauso wie in Israel, aber ich will auch andere Gesichtspunkte entdecken, z.B. die arabische Kultur ein Stück weit kennenlernen.“

Gemeinsam mit Philipp hat sie zwei Söhne, die mit 25 und 28 Jahren längst ihre eigenen Wege gehen. Besonders reizvoll findet Angela die Ausdrucksformen der Lyrik. „Ich schätze es, meine Gedanken durch Gedichte auszudrücken.“ Zudem schreibt sie auch die Moderationstexte für ihre selbst produzierten 2-Minuten-Radioimpulse. Wer mal reinhören will, kann das tun: Sonntags um ca 9.10 Uhr bei www.muensterstream.de.

Einfluss nehmen, wo wir gerade sind

Außerdem arbeitet sie an einem neuen Buch über Kommunikation. „Ich will Ottonormalverbrauchern praktische Tipps für Feedback und Dialog im Alltag geben und zeigen, wie man auch in Krisen gut miteinander kommuniziert.“ Die Beispiele findet Angela unter anderem in ihrer Tätigkeit im Einzelhandel vor Ort. „Da erlebe ich Touristen aus vielen Ländern. Der Dialog mit anderen Kulturen bereichert mich besonders.“

Beide Pfeiffers schätzen die Spiritualität des Franziskus von Assisi. Seine Anregung „Predige das Evangelium, wenn nötig mit Worten“ leitet sie zu einer ganzheitlichen Liebe zur Schöpfung, zu Menschen, Tieren und der Umwelt an. Seit einiger Zeit gehören sie zu einem Freundeskreis eines Franziskanischen Konventes.

Das „Ora et labora“ ergänzen sie zu einem Dreiklang: Für Angela und Philipp gehören Beten, Arbeiten und Leben untrennbar zusammen. „Ich lebe keine mönchischen Strukturen, deshalb trenne ich auch nicht das geistliche- vom Alltagsleben“, betont Angela.

Intermezzo an der Seine

Trotz der kulturellen Weite sind die beiden waschechte Baden-Württemberger: Philipp wurde im badischen Freiburg, Angela im württembergischen Freudenstadt geboren.

Als Freund des „Savoir Vivre“ ließ Philipp es sich nicht nehmen, auf Anfrage seiner Konzernleitung in Paris eine Führungsposition für Frankreich und Spanien einzunehmen. Und bekundet – mit ein wenig Fernweh: „Ich vermisse die schönste Stadt der Welt manchmal immer noch ein wenig.“

31 Jahre in einem Unternehmen, das von einer ursprünglich staatlichen Behörde in einen der größten Konzerne der Welt überführt wurde, forderte ihn in jeder erdenklichen Hinsicht. Proaktives Change Management war an der Tagesordnung. Manchmal schien es, als würde jede Woche eine ‚neue Sau durchs Dorf getrieben‘. Organisationsentwicklung im Express-Tempo.

Besonders kritisch wurde die Lage, als der amerikanische „Can-Do-Spirit“ auf das ur-deutsche Beamten-Denken stieß und interkulturelle Unterschiede und Konflikte hervorrief, die ein besonders hohes Maß an proaktivem, kommunikativem Einsatz erforderten.

Intensive Lernprozesse

Fehler und Kollisionen konnten dabei nicht ausbleiben. Gemeinsam ließen sich aber intensive Lernprozesse entwickeln. Gute Wege wurden gefunden, um den eingeschlagenen Weg erfolgreich weiterzuführen. Und Philipp konnte sich durchbeißen, seinen Mann stehen, trotz mancher Blessuren seinen Teil zur Entwicklung des Konzerns beitragen, großartige Erfolge erzielen und mit seinen Teams auch zahlreiche Feste feiern.

Als allerdings ein gut gemeinter ärztlicher Rat deutlich machte, dass ein solches kräfteraubendes Engagement vielleicht doch einen zu hohen Tribut kosten könnte, musste Philipp deutlich Tempo rausnehmen.

Der Vorruhestand wurde schnell zum Wunsch, der zeitnah durch gesetzliche Änderungen möglich wurde.
Philipp nahm die Chance wahr und engagiert sich seither in vielfältiger Weise ehrenamtlich, z.B. als Berater und Lernbegleiter. Auch die Arbeit mit Bedürftigen bei einer Tafel haben ihn besonders erfüllt und ein wenig dankbarer werden lassen. In den kommenden Jahren möchte er diese Engagements weiterführen.

Als Ermutiger in stürmischen Zeiten

Seit zwei Jahren engagieren sich die beiden ehrenamtlich für ein weltweites Radionetzwerk, die “United Christian Broadcasters”. Angela und Philipp Pfeiffer übersetzen die täglichen Ermutigungstexte von Bob Gass, einem Iren, der in die USA ausgewandert ist. „Die Menschen brauchen so viel Ermutigung wie schon lange nicht mehr“, betonen sie mit einem zufriedenen Lächeln. Und sind dankbar, dass diese Texte auch in vielen anderen Sprachen und auf der ganzen Welt verbreitet werden können.

Für die Region D/A/CH sind diese Texte sowohl als 3-Monats-Broschüre, als auch als Download und Audio verfügbar. Und das kostenlos. Man findet sie unter: www.freudeamheute.com

Daneben möchten beide Pfeiffers aktiv die Versöhnung zwischen den Konfessionen unterstützen: „Wir suchen in unserem Alltag praktische Anknüpfungspunkte, um weitere Schritte der Versöhnung zu gehen.“